Interview mit Ingo Oschmann

 

 

 

 

Dankeschön Ingo

 

für das

 

interessante Interview

 

 

JuPa: Was halten Sie von einem Jugendparlament?

Ingo: Ich finde es grundsätzlich immer gut, wenn Jugendliche sich politisch engagieren. Damals war das politische Interesse noch viel größer und viele sind auf die Straße gegangen, um für die eigenen Rechte zu kämpfen. Heutzutage habe ich das Gefühl, das es vielen egal ist. Sie bekommen ein bis zwei Wochen mit, dass zu einem bestimmten Thema eine Diskussion stattfindet, bilden sich aber meist keine eigene Meinung, sondern lassen sich diese vielmehr von den Medien bilden. Ich finde es super, wenn gerade Jugendliche sich engagieren. Es ist die erste Vorstufe in die Politik einzusteigen und es sind meist die schlimmen Ereignisse, die euch bewegen und die dazu führen, für eure Generation  so aktiv zu werden. So etwas ist für alle ein Gewinn!

 

JuPa: Was macht dir an deinem Beruf Spaß?

Ingo: Ich mag es zu reisen. Ich bin verheiratet und habe Kinder. Wir hängen nicht die ganze Zeit zusammen auf einem Fleck und haben keinen routinierten Arbeitsalltag, der uns auf die Nerven gehen kann. Ich mache ganz viel an Unterhaltungsprogrammen, auch mit Kindern. Somit habe ich viel Abwechslung in meinem Beruf und jeder Tag wird individuell. Manchmal sind selbst meine Kinder bei den Programmen dabei und dann können wir es auch direkt mit einem Familienurlaub- bzw. ausflug verbinden.

 

JuPa: Was würden Sie den Jugendlichen in Attendorn mit auf ihren Lebensweg geben?

Ingo: Ihr seid für euer Leben selber verantwortlich. Auch Eltern wissen nicht zwingend alles besser. Das Wichtigste ist, dass ihr glücklich seid. Wenn ihr euch sicher seid, dass etwas der richtige Weg für euch ist, dann verfolgt diesen Weg und lasst euch nicht zu sehr von anderen Personen beeinflussen.

 

JuPa: Woher nehmen Sie die Ideen für ihre Shows?

Ingo: Das sind meistens verschiedene Sachen aus dem Leben und aus meinem Alltag. Zumeist sind es Dinge, die ich persönlich sehr komisch oder lustig finde. Aber ich versuche dabei auch immer versteckte Botschaften für die Menschen in der Show zu hinterlegen. Ich versuche den Menschen auch Geschichten und Schicksale nahe zu bringen, die mich persönlich bewegen oder womit ich nicht einverstanden bin. Da muss das Publikum auch nicht immer meiner Meinung sein.

 

JuPa: Gab es schon einmal sehr lustige Ereignisse auf der Bühne?

Ingo: Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass bei zwei meiner Auftritte plötzlich Personen von der Bühne aus verschwunden sind. Einmal ein Kind, welches auf einmal von der Bühne verschwunden war. Alle haben es gesucht und es ist nur ganz schnell auf die Toilette gerannt. Und das andere war eine alkoholisierte Person, die plötzlich mit mir auf der Bühne stand. Als ich mich gerade zum Publikum wendete und danach wieder umdrehte, war die Person schon wieder weg. Hinter der Bühne war ein kleines Stück zu einer Mauer hin gewesen, da ist der Mann tatsächlich rein gefallen.

 

JuPa: Bereust du etwas im Leben nie getan zu haben?

Ingo: Ich bin erst sehr spät Vater geworden und habe bis dahin 35 Jahre so gelebt, als wenn es kein Morgen gäbe. Egal ob bei Bühnenauftritten oder Fernseh-Shows, ich war wirklich fast 365 Tage im Jahr vor Publikum und bin dementsprechend auch viel gereist.

Weiterhin habe ich damals in der Gerontopsychiatrie gearbeitet und dabei bemerkt, dass das Thema Tod sehr nahe ist. Man lebt als Mensch nur einmal! Du sollst dein Leben genießen und es dir nicht selber schwer machen. Mein größtes Glück ist, eine Frau gefunden zu haben, die mich so nimmt wie ich bin und mir zwei Kinder geschenkt hat.

Ich finde auch, dass Fehler nicht schlimm sind! Du merkst dabei einfach, dass du in eine andere Richtung gehen musst, so etwas kann einem für die Zukunft nur weiterhelfen. Es braucht dabei nur Personen, die dich unterstützen!

 

JuPa: Wer darf dir sagen, wenn du einmal falsch liegst?

Ingo: Meine Frau. Generell aber eigentlich jeder, solange es konstruktiv und nicht beleidigend ist. Dann finde ich das auch völlig in Ordnung, denn Comedy ist vielseitig! Da kann es natürlich auch nicht jedem immer gefallen.

 

JuPa: Stell dir vor, hier läuft ein Pinguin vorbei mit einem Sombrero auf dem Kopf. Was glaubst du, würde er sagen?

Ingo: Ich glaube er würde sagen „Attendorn ist nicht der Arsch der Welt aber man kann ihn von hier aus gut sehen.“ (lacht)

 

JuPa: Was ich noch sagen wollte:

Ingo: Ich bin dankbar für all das. was ich im Leben habe! Dass ich in Deutschland lebe, dass ich so eine tolle Familie habe und auch darüber hinaus so viele, tolle Personen, die mich immer unterstützen.

 

 

Vielen Dank für das tolle Interview und viel Spaß bei deinem Auftritt in Attendorn!

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