Interview mit Comedian Guido Cantz

Von links: Jana Geyer, Guido Cantz, Niklas Geyer und Michelle Krenos
Von links: Jana Geyer, Guido Cantz, Niklas Geyer und Michelle Krenos

 

 

 

Vielen Dank

 

für das tolle

 

Interview

 

Herr Cantz !

Jugendparlament (JuP):

Wie kam es dazu, dass Sie Moderator und Comedian geworden sind?

 

Guido Cantz:

Ich habe damals in der Schule schon sehr gerne viel gequatscht. Und so fing es dann damit an, dass ich Klassensprecher war, Mitglied in der SV und zuletzt auch Schülersprecher. Nach meinem Abitur hatte ich erst BWL studiert, dann aber doch gemerkt das dies nichts für mich ist. Daraufhin habe ich eine Ausbildung zum kaufmännischen Medienassistenten abgeschlossen, damit ich etwas in der Tasche habe.  Anfang 1990 war dann mein erster Auftritt auf einer etwas größeren Bühne. Ich habe viel dem Karneval zu verdanken, wo ich durch viele Auftritte neue Kontakte knüpfen konnte und es letztendlich zu einer Zusammenarbeit mit RTL gekommen ist.

 

JuP:

Wie fallen ihnen die Witze und Geschichten ein?

 

Guido Cantz:

Manche Dinge, von denen ich erzähle, sind wirklich geschehen, zum Beispiel das Phänomen, dass Männer ab Mitte 40 die Alterssehschwäche bekommen. Vieles was ich höre, z.B. von Politikern wie Donald Trump, schreibe ich mir als Vorlage auf. Diese Situationen und Aussagen muss man auf der Bühne einfach lustiger erzählen und ein bisschen übertreiben.

 

JuP:

Gibt es einen Leitspruch, an dem Sie ihre Karriere aufgebaut haben?

 

Guido Cantz:

Richtig oder gar nicht! Das ist mein Lebensmotto. Ich bin kein Fan von halben Sachen, denn da kommt meistens nicht gescheites bei raus. Also: ganz oder gar nicht.

 

JuP:

Wie managed man Privat- und Geschäftsleben?

 

Guido Cantz:

Ich mache seit fast sechs Jahren mein Management alleine. Also, ich habe eine Angestellte und meine Frau ist natürlich auch im Management dabei, so können wir Vereinbarungen besser absprechen.  Wir haben ausgemacht, dass im Sommer 4 Wochen frei bleiben sollen. Und jetzt, wo mein Sohn in die Schule geht, sollten natürlich seine Schulferien frei von Auftritten blieben, damit die Familie nicht zu kurz kommt. Da ich sehr viel verreise muss man auch schauen, dass man sich nicht aus den Augen verliert. Und an erster Stelle steht für mich natürlich meine Familie, egal wie schön mein Beruf auch sein mag.

 

JuP:

Wie viele Auftritte haben Sie ungefähr im Jahr?

 

Guido Cantz:

Ich habe ungefähr 40 Auftritte für meine Tournee, allein 200 in der Karnevalssession. Und dann kommen noch meine Fernsehauftritte hinzu. Insgesamt komme ich ungefähr auf 300 bis 350 Auftritte im Jahr.

 

JuP:

Was halten Sie von einem Jugendparlament?

 

Guido Cantz:

Ich finde es super, dass es noch Jugendliche gibt, die etwas für die Gesellschaft tun, ohne Geld dafür zu nehmen. Wir brauchen genau das Miteinander was ihr vermittelt, da das viel zu knapp wird in der heutigen Gesellschaft, die nur noch durch Social Media geprägt ist.

 

JuP:

Sind Sie politisch engagiert?

 

Guido Cantz:

Ich bin nicht direkt politisch engagiert, also in einer Partei tätig, allerdings versuche ich durch die Reichweite, die ich besitze, etwas zu verändern, was mir nicht gefällt. Ich mache gerne viel für Kinder und merke auch, dass ich mit dem Alter viel politischer werde. Mit 20 Jahren hat man natürlich andere Interessen aber mit Mitte 40 spielt die Politik eine größere Rolle im Leben. Und durch die Medien bekommt man natürlich auch viel mehr aus der ganzen Welt mit.

 

JuP:

Haben Sie Tipps für Newcomer in ihrer Branche?

 

Guido Cantz:

Um euch selber und euer Können einschätzen zu können, müsst ihr euch ausprobieren. Jeder, der später mal auf einer größeren Bühne stehen möchte, sollte sich vorher auf kleineren Bühnen ausprobieren. Auch wenn es altmodisch klingt, empfehle ich trotzdem allen, vorher eine Ausbildung oder ähnliches zu machen, damit ihr ebenso wie ich etwas Festes in der Tasche habt, wenn das Comedian-Dasein auf einmal nichts mehr für euch ist. Auch wenn heutzutage sehr viel Konkurrenz auf dem Markt ist, lasst euch nicht von eurem Traum abhalten und macht es einfach. Man braucht nur Mut, muss sich sicher sein, dass man es wirklich will.

 

JuP:
Was würden Sie den Jugendlichen aus Attendorn gerne mit auf ihren Weg geben?

 

Guido Cantz:

1.       Das Handy mal beiseitelegen

2.       mehr mit anderen machen & rausgehen

3.       Eine Ausbildung machen und sich etwas Kleines aufbauen

4.       Immer einen Plan B haben und nicht zu naiv sein.

 

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